Österreichischer Seniorenbund aktuell

 

Ich höre ständig „Die Alten kosten zu viel“, meistens im Zusammenhang mit Pflege und Pensionen. Teilweise sind diese Stereotype von politischen Akteuren forciert, teilweise werden diese Bilder und Argumente aus Reflex bedient.

Das sind Klischees, die ich nicht mehr hören kann, denn der Tunnelblick auf die ältere Generation ist grundfalsch. Wir Seniorinnen und Senioren sind kein Kostenfaktor, wir sind ein Wirtschaftsfaktor – und gerade in Krisenzeiten unverzichtbar!

Ich kämpfe seit Jahren für diese dringend notwendige Korrektur des Blicks auf die ältere Generation und ein besseres Bild auf die Seniorinnen und Senioren. Jüngst habe ich im Kurier darauf aufmerksam gemacht, dass die heimische Wirtschaft gut beraten wäre, umzudenken und die Generation 65 Plus als Markt zu erkennen.

Es wird leider gerne vergessen, dass eine milliardenschwere Wirtschaftsleistung hinter den mehr als 2,3 Millionen Seniorinnen und Senioren in Österreich steckt:

22 Prozent des privaten Konsums (knapp 30 Milliarden Euro) in Österreich entfallen auf den Markt der Über 65-Jährigen.

17 Milliarden Euro zahlen über 65-Jährige in den Staatshaushalt ein.

Jeder fünfte Haushalt in Österreich ist ein Seniorenhaushalt – 2030 wird es fast jeder vierte Haushalt sein.

Das gilt nicht nur für Österreich: Europaweit gesehen ist die Generation 50+ die drittgrößte Wirtschaftsmacht hinter den USA und China.

Möglichkeiten und internationale Vorbilder, wie unternehmen am sogenannten “Silbermarkt“ reüssieren können, gibt es viele. Beispiele wären etwa Serviceleistungen im Bereich der Digitalisierung als Chance für die IT-Branche oder seniorengerechte Umbauten von Wohnungen als Geschäftsfeld für kleine Betriebe. Und sobald die Gastronomie wieder aufgesperrt hat, können Wirtinnen und Wirte ihr Geschäft beleben und schaffen gleichzeitig soziale Treffpunkte für einsame Menschen.

Es liegt auf der Hand: Die Wirtschaft kann es sich gar nicht leisten, uns Seniorinnen und Senioren als Zielgruppe zu vernachlässigen. Wer sich mit seinen Geschäftsmodellen auf unsere Bedürfnisse einstellt, kann nur gewinnen. Denn wir sind keine Risikogruppe, wir sind eine Chancengruppe! Wir sind nicht die teuren Alten, wir sind die „neuen Alten“!

Bleiben wir gemeinsam gesund!

Mit den besten Grüßen, Ihre Ingrid Korosec

Diese deutlich klare und mutige Erklärung der Vorsitzenden, Ingrid Korosec, des Östereichischen Seniorenbund zeigt warum der im Logo gezeigte Untertitel, „Um Jahre voraus“, absolut berechtigt ist!
Weiterhin wird deutlich, warum die Tatsache, dass die Seniorenverbände Österreichs eines der fortschrittlichsten Rentensysteme in Europa etablierten, nicht eine „milde Gabe“ österreichischen Regierungen darstellt, sondern von den Senioren in ihren Interessenvertretungen erstritten wurden!
Leider wird das angesprochene Klischee hierzulande höchst OFFIZIELL, besonders von Politikern und selbsternannten „Experten“ mit der Behauptung befeuert, OHNE die „Zuschüsse zur Rentenkasse“ aus Steuermitteln könnten die Renten überhaupt nicht mehr ausgezahlt werden! (wir berichteten)

Übrigens, bei „Ich höre ständig „Die Alten kosten zu viel“, meistens im Zusammenhang mit Pflege und Pensionen.“ meint Frau Korosec NICHT die „Staatsdiener“. In Österreich wurden schon längst, wie die mittelalterlichen Adelstitel, auch die Sonderbehandlung der Staatsdiener in der Altersversorgung ABGESCHAFFT!
In österreichs vorbildlicher BÜRGERVERSICHERUNG zahlen ALLE von ALLEM für ALLE! Die „Rente“ wird dort als „Pension“ benannt!

Rente =  Aus der Kapitalanlage ein Zins-Ertrag, siehe Rendite, kommt noch aus der Zeit, als die Beiträge angelegt wurden und die Altersbezüge aus der Rendite, den Zinsen ausgezahlt wurden.

Pension = Ruhegehalt, das auf  lateinisch pēnsio „Auszahlung, Zahlung“ zurückgeht

 

 

(CC) – creative commons

Bild: pixabay – Atemberaubende kostenlose Bilder

Text: ÖSB / Redaktion
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