Renten im Westen bleiben ab 1. Juli „stabil“,
(wir berichteten)
Berlin, 19.03.2021
VdK-Präsidentin Bentele:
Wir brauchen eine grundlegende Rentenreform
- Heil kündigt Nullrunde bei Altersbezügen an
- VdK fordert Rentenniveau von dauerhaft mindestens 50 Prozent
Bundessozialminister Hubertus Heil hat am Donnerstag (18.März 2021) mitgeteilt, dass es in diesem Jahr erstmals seit „langer Zeit“ (Redaktion: 2010 war die letzte 0-Runde!) für Millionen von Rentnerinnen und Rentnern keine Erhöhung ihrer Altersbezüge geben wird. Rentnerinnen und Rentner im Westen gehen leer aus. Im Osten steigen die Renten nur um 0,72 Prozent. Dank des VdK verhindert eine gesetzliche Sonderklausel, dass die Renten nach einer negativen Lohnentwicklung wie im vergangenen Jahr sinken. VdK-Präsidentin Verena Bentele kommentiert das vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie:
„Es ist gut, dass in Krisen-Zeiten die Renten geschützt sind. Aber klar ist auch, dass eine Nullrunde kein Grund zum Feiern ist. In diesem Jahr verlieren die Rentnerinnen und Rentner Kaufkraft durch steigende Krankenkassenbeiträge und Lebenshaltungskosten. (Redaktion: Und massive Steuererhöhungen durch die „CO2-Bepreisung“) Wir brauchen unbedingt eine grundlegende Reform der Rentenanpassungsformel“, sagt Bentele. „Kürzungsfaktoren wie der Nachholfaktor (Redaktion: und Riesterfaktor) müssen ersatzlos gestrichen werden. Zudem fordern wir ein Rentenniveau von dauerhaft mindestens 50 Prozent.“ Außerdem müsste der steuerliche Grundfreibetrag auf mindestens 12.600 Euro angehoben werden. „Geringe Renten dürfen nicht auch noch besteuert werden.“
Der Sozialverband VdK
ist mit über 2,1 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit – auch gegenüber Krankenkassen, Pflegekassen und der Rentenversicherung.
Wir betreiben keine Parteipolitik. Der Sozialverband VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Als anerkannt gemeinnütziger Verband finanzieren wir uns durch die Mitgliedsbeiträge – so bleiben wir finanziell unabhängig von den Interessen Dritter. Der Sozialverband VdK gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit und nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse – unter anderem durch Gespräche mit Politikern, medienwirksame Aktionen und Kampagnen und eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Sozialverband VdK bietet außerdem eine breite Rechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozialgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Weitere Infos unter: www.vdk.de
Einer unserer Leser schreibt dazu:
„Hätten wir heute schon das Rentenniveau, das von den politischen Mehrheiten bis 2030 billigend in Kauf genommen wird, dann hätte jemand, der sein Arbeitsleben lang 2500 Euro verdient hat, nach 40 Beitragsjahren einen Rentenanspruch von 809 Euro”, warnte Bsirske. Über 50 Prozent der Arbeitnehmer kämen aber gar nicht auf 2500 Euro, viele auch nicht auf 40 Beitragsjahre.
Millionen Menschen könnten laut Bsirske also noch nicht einmal mit 809 Euro rechnen, während die Grundsicherung heute im Schnitt bei 794 Euro liegt. „Immer mehr Rentner sind also auf Grundsicherung angewiesen”, sagte er. „Das delegitimiert das soziale Sicherungssystem Rente grundlegend.”
Auch die OECD bescheinigt der deutschen Sozialpolitik ein „Totalversagen“. Bei den Renten genauso, wie bei bei der Grundversorgung mit „Hartz-IV“.
In unseren Nachbarländern aller Himmelsrichtungen ist es auch für die besser verdienenden Menschen überhaupt kein Problem, Beiträge nach ihrer eigenen Leistungsfähigkeit zu zahlen, damit davon auch diejenigen versorgt werden können, die es im Arbeitsleben nicht so weit gebracht haben. Dort werden Mindestrenten gezahlt – höher, als die hier diskutierte „Grundrente“ – und wesentlich höhere Altersrenten für Alle.
Diese Länder machen es vor:
Es geht – Wenn man es will !
Wie gut schneidet die deutsche
gesetzliche Rente in der EU ab?
Bild: pixabay – Atemberaubende kostenlose Bilder
Text: Pressemitteilung des VdK mit Bemerkungen der Redaktion des DSB
Kommentar eines Lesers
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