Leserbrief zur Maskenpflicht in der „Corona-Krise“

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Senior und zudem auch noch wegen einer üblen Lungenkrankheit und anderen Eischränkungen schwerbehindert (100%) habe ich es unter Corona besonders schwer.
Mir ist es nicht möglich, einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen.
Als Kompromis lasse ich die Nase frei, damit ich noch einigermaßen ausreichend Luft bekomme und bedecke nur den Mund.
Bisher hat sich keiner darüber beschwert. Nun aber wurde mir in einem Möbelladen Ladenverbot erteilt und der körperliche Rausschmiß durch einen „Securiti-Mitarbeiter“ angedroht.
Das zuständige Gesundheitsamt empfahl, nach Schilderung des Vorfalls, mir ein Attest vom mich behandelnden Arzt zu besorgen. Auch würde das Vorzeigen des Schwerbehindertenausweise oder eines Asthma-Spray die Erkrankung glauwürdig erscheinen lassen.

Also, ein Attest hat absolut keine befreiende Wirkung vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes!!! Sich also ein Attest zu besorgen, ist absoluter Blödsinn und rausgeworfenes Geld!!! Auch geht aus dem Attest hervor, wer mein behandelnder Arzt ist. Wem geht es etwas an, wer mein Hausarzt oder Lungenfacharzt ist??? Und wo bleibt da der Datenschutz, der gerade bei gesundheitlichen Angelegenheit einen ganz besonderen Stellenwert genießt? Und wem geht es etwas an, welches Medikament ich zur Behandlung meiner Atemwege benutze?
Und meinen Schwerbehindertenausweis einer X-beliebigen Verkäuferin zu zeigen, entspricht nicht der Handhabungsvorschriften dieses Ausweises.
Fragen über Fragen, ich bekomme weder von meinem örtlichen Gesundheitsamt, dem Gesundheitsamt meines Bundeslandes und dem Gesundheitsministerium Berlin einen Ausweis oder Ähnliches, das mich von der Tragpflicht einer Maske befeien würde.
Damit wird mir nicht nur der Zugang zu Versorgungseinrichtungen verwehrt, sondern auch die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie der Besuch kultureller Veranstaltungen.

Im schlimmsten Fall würde ich Gefahr laufen, körperlich attakiert zu werden. Videos könnten dann bei You tube um die Welt gehen, große Zeitungen eine Titelstorry daraus machen wie: Krebskranker Schwerbehinderter Senior wurde aus Supermarkt geprügelt, er hatte seine Maske nicht über die Nase gezogen! Aber vielleicht steht ja bald auch an den Eingangstüren: Lungenkranke sind vom Betreten dieser Einrichtung ausgeschlossen, -müssen draußen bleiben, -dürfen hier nicht rein, -sind unerwünscht.

Mir freundlichen Grüßen

(Name der Redaktion bekannt)